Tuberkulinum oder „no risk- no fun!“

Für Tuberkulinum-Persönlichkeiten ist das ganze Leben ein Abenteuer. Voller Tatendrang und Unternehmungslust stürzen sie sich „kopfüber“ in möglichst viele neue Erlebnisse. Von innerer Rastlosigkeit getrieben scheinen diese Menschen ständig auf der Suche nach neuen Erfahrungen zu sein. Tuberkulinum ist der Nomade, der leicht und luftig scheinbar mühelos durchs Leben schwebt.

Dieser Mensch ist ein „Freigeist“, der sich niemals in ein Schema pressen lässt. Er möchte sich ständig verändern, neue Erfahrungen sammeln und dies an möglichst vielen Orten. Routine ist ihm zuwider und er liebt in Bewegung zu sein. Sport ist ein ideales Ventil für seine Rastlosigkeit. Am liebsten etwas, das den Adrenalinspiegel ordentlich in die Höhe treibt. Extremsportarten sind bei diesem Typ besonders beliebt. Häufig machen diese Menschen ihre Hobbys zum Beruf und werden Tauchlehrer oder Reiseführer. Sie wollen leben statt zu arbeiten. Außerdem sind sie nicht sonderlich besorgt um die Zufriedenheit der Kunden. Wenn es unangenehm wird, ziehen sie eben weiter.

Irgendwann sind sie es leid, ständig umherzuziehen und wenig Geld zu besitzen. Dann packt sie der Ehrgeiz und sie gehen den Kompromiss einer gut bezahlten Arbeit nach. Möglicherweise verlieben sie sich und gehen eine feste Beziehung ein. Doch die innere Rastlosigkeit treibt sie irgendwann doch wieder in eine Umgebung, die Abwechslung und intellektuelle Anregungen bietet.

So landen sie immer wieder in einem Leben, das selten enge persönliche Bindungen zulässt und ihnen den Freiraum lässt, spielerisch und abenteuerlustig zu sein.

Irgendwie scheinen diese Menschen niemals wirklich „erwachsen“ zu werden. Sie haben den Charme und das Charisma eines kleinen Jungen oder Mädchens. Sie gehen offen mit ihren Gefühlen um, machen aber auch kein Geheimnis daraus unabhängig bleiben zu wollen. Sie sind klar und unkompliziert. Sie nehmen sich, was sie wollen. Doch leider verlieren sie schnell das Interesse daran, sobald sie es haben.

Das verhindert, dass sie wirklich in die Tiefe gehen. Sie befürchten zu kurz zu kommen, doch provozieren immer wieder einen Mangel an wirklich intensiven Erfahrungen, eben weil sie nur an der Oberfläche bleiben. Wirklich erfüllende Erfahrungen sind nur möglich, wenn sie Geduld aufbringen. Doch das fällt ihnen so wahnsinnig schwer. Sie haben das Gefühl, dass ihre Lebenszeit sehr kurz ist und befürchten die Früchte ihrer Arbeit nie ernten zu können.

Dieses Mittel betrifft mehr Männer als Frauen und es ist ein eher intellektueller und neugieriger Typ. Freiheit steht an oberster Stelle. Alle Alltagspflichten sind ihm unangenehm und lästig. Egal in welchem Alter, Tuberkulinum-Persönlichkeiten gehen immer mit der Zeit. Sie sind die „Trendsetter“ und wissen, was gerade angesagt ist. Ihre Kleidung spiegelt das wider und mit ihrer sportlichen Figur und ihrer jungen Ausstrahlung können sie selbst in höherem Lebensalter alles Modische tragen.

Was diesem Wesen fehlt ist Tiefgang – und das in fast allen Bereichen. Ihnen fehlt die feste Verbundenheit zu einem Menschen, einem Ort oder einer Lebensaufgabe. Schaut man unter die oberflächliche Fassade entdeckt man kein stabiles Fundament – eher eine seltsame Leere und kaum Hingabe oder echte Liebe. Dafür war in diesem Leben keine Zeit.

Tuberkulinum leidet unter diesem Vakuum, diesem Mangel an wirklich erfüllenden Erlebnissen und tiefer Verbundenheit. Sie fliehen davor, indem sie möglichst beschäftigt bleiben. Sie kennen die vorübergehende Ekstase, körperliches Wohlbefinden oder angenehme Zukunftsvisionen. Doch sie fürchten sich vor der Erkenntnis, dass sie viel zu selten wirklich tiefe Gefühle empfunden haben oder „Wurzeln“ schlagen konnten.

Erst wenn sie die gefürchtete Ruhe und Stille aushalten lernen und sich selbst voll und ganz annehmen überwinden sie diese Leere und werden geduldig und offen für ihr wahres Lebensziel. Sie werden nie gerne Traditionen und Routinen leben aber sie sind dann bereit, sich ausdauernd und beständig einer Sache zu verschreiben.

Dann überwinden sie auch das Gefühl von Vergeblichkeit und Sinnlosigkeit, das immer wieder in ihnen hochkommt. Sie brauchen ein Lebensziel, das ihnen die Möglichkeit gibt in großer Freiheit sie selbst zu sein. Viele Schriftsteller waren oder sind Tuberkulinum. Sie haben eine junge und spritzige Art zu schreiben und vermitteln in ihren Texten eine Leichtigkeit, die sehr angenehm zu lesen ist.

Grundsätzlich ist Tuberkulinum optimistisch, locker und entspannt. Sie sind Meister darin, ein Leben zu führen das voller Unternehmungen und neuer Anregungen ist. Sie finden im allgemeinen schnell neue Freunde und sind relativ stressresistent. Das ideale Leben ist für sie voller Vergnügen und Abwechslung. Eine idyllische Existenz voller spannender Highlights.

Typisch für diese Menschen ist eine Neigung zu Atemwegserkrankungen, vor allem Asthma. Außerdem neigen sie stärker zu Allergien wie Heuschnupfen. Allgemein sind sie eher untergewichtig und nervös. Trotz reichlichem Essen nehmen diese Patienten nicht oder kaum zu. Teilweise müssen sie sogar vor Hunger nachts aufstehen. Häufig ist eine Tuberkulose-Vorgeschichte in der Familie.

Ganz besonders wirksam scheint es bei wiederholt auftretendem Fieber zu sein, bei ständiger Krankheitsneigung und Schwäche. Besonders müde und schwache Patienten, die blass und nervös sind reagieren oftmals sehr gut auf eine Gabe Tuberkulinum. Außerdem ein wunderbares Migränemittel, Kopfschmerzmittel und Hilfe bei Verdauungsbeschwerden.

Der Kranke reagiert empfindlich auf jeden Wetterwechsel, verträgt Kälte schlecht. Feuchtes, regnerisches Wetter führt zu Krankheiten ebenso wie feucht-warmes Wetter.

Wiederkehrende Blasenentzündungen sind ein häufiges Problem dieses Typs ebenso wie vergrößerte Mandeln und chronische Hautleiden. Viele Kinder brauchen irgendwann Tuberkulinum, um ein Entwicklungsstadium komplett abzuschließen.

 

 

 

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