Chronische Erschöpfung- finde DEINEN Weg aus dem Energietief

 

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Müdigkeit und Erschöpfung beeinträchtigen viele Menschen. Es sind Beschwerden, die sich der ärztlichen Diagnose häufig entziehen. Nur in seltenen Fällen lässt sich die Ursache eindeutig feststellen, allerdings sollte man sich unbedingt untersuchen lassen, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen.

Als Ursachen kommen folgende Krankheiten in Betracht: Anämie, Schilddrüsenfunktionsstörungen, Lebererkrankungen, Diabetes, Infektionskrankheiten, Nierenstörungen, Reaktionen auf Arzneimittel (z.B. nach Chemotherapie), Krebs, Rheuma, AIDS, chron. Pilzerkrankungen, Schlafstörungen, Mangelernährung oder MS.

Von chronischer Müdigkeit spreche ich, wenn der Zustand eines deutlichen Energiemangels einen Monat oder länger andauert und sich nicht durch ausreichend Schlaf bessert. Für die Mehrzahl der Fälle spielen emotionale und psychologische Faktoren eine entscheidende Rolle. Es wurde festgestellt, dass bis zu 80% der Menschen, die von chronischer Müdigkeit betroffen sind, überdurchschnittlich stark zu Depressionen oder Ängstlichkeit neigen.

Der Geist und unsere Gefühle sind bedeutende Kraftquellen und können ebenso starke Auslöser für Erschöpfung sein. Diesen „Energieräubern“ gilt es auf die Spur zu kommen.

Es ist eine Tatsache, dass sich die Schulmedizin mehr mit den genauen Details von Krankheiten auseinandersetzt, aber kaum ein Interesse an der Unterschiedlichkeit der Menschen hat. Die Homöopathie setzt die Einzigartigkeit der Patienten in den Mittelpunkt. Die Arzneimittel werden dem Menschen angepasst, es gibt über 5.000 verschiedene Einzelmittel und diese in den unterschiedlichsten Verdünnungen. Denn auch die Stärke will gut überlegt sein. Beweise für die Notwendigkeit gibt es viele: Wenn wir jetzt beobachten, wie unterschiedlich sich alleine die Menschen im Herbst kleiden. Manchen laufen noch mit T-Shirt, während andere bereits Schal und Handschuhe benötigen.

Der Konstitutionstyp spielt bei der Wiederherstellung der Gesundheit eine bedeutende Rolle. Um diesen zu ermitteln, braucht es einen „Profi“. Viele Informationen sind nötig, um dann nach einer Auswertung ein passendes Mittel zu finden. Großer Aufwand, doch mit System. Der Körper kommt so wieder in sein natürliches Gleichgewicht. Die natürlichen Rhythmen stellen sich wieder ein, der Stoffwechsel kommt in Schwung. Wir sind wieder leistungsfähiger und zufriedener.

In der klassischen Homöopathie gibt es einige Mittel, die für die Aktivierung der Energieprozesse verantwortlich sind. Die Wichtigsten möchte ich hier kurz vorstellen:

  1. Gruppe: „Leistung- und Managertyp“

Diese Betroffenen waren immer voll im Einsatz. Leistung zu zeigen war ihnen wichtig. Überall. Vor allem im Beruf haben sie 100% gegeben. Alles sollte Perfekt sein. Am liebsten organisieren diese „Workoholics“ alles selbst und kontrollieren gern.

  • Nux Vomica: 

Das Paradebeispiel eines Managertypen; organisiert, strukturiert und erst zufrieden, wenn wirklich alles passt. Diese Menschen sind schnell gereizt, wenn etwas nicht gleich so funktioniert, wie sie es sich vorstellen. Dann streiten sie gern, sind pingelig und überempfindlich. Besonders starkes Licht, Gerüche und Geräusche machen sie rasend. Haben sie diese Phase der Überreiztheit überstanden, gehen sie in einen sehr passiven Zustand über. Alles ist ihnen zu viel, sie haben eine Abneigung gegen geistige Arbeit, lesen ungern und sind nicht mehr fähig, eigene Ideen zu entwickeln.

Alles ist ihnen dann zu viel. Sie ziehen sich zurück, sind hypochondrisch, können schlecht schlafen, bekommen viele Arten von Kopfschmerzen (besonders früh morgens, mit dem Gefühl wie durch Trunkenheit benebelt zu sein). Der Schmerz zieht sich vom Nacken über den Scheitel bis zu den Augen. Auch der Magen spielt nicht mehr mit: Übelkeit und sehr saures Erbrechen kann auftreten. Der Patient fühlt sich höchst unwohl. Er wird noch streitsüchtiger, ist ungeduldig, nimmt alles übel und kann sogar böswillig werden.

Besonders schlimm werden die Symptome, wenn ein trockener, warmer Wind auftritt. Dieses Wetter verschlimmert alle Zustände von Nux vomica.

 

  • Aurum metallicum:

 

Aurum -das Gold- ist eher introvertiert. Diese Menschen übernehmen normalerweise sehr gern Verantwortung, sind gewissenhaft und wollen Leistung bringen. Sie geben ebenfalls alles und betreiben Raubbau an ihren Kräften. Sie wollen „glänzen“ und „brillieren“, der oder die Beste sein, an der Spitze ankommen. Dafür arbeiten sie hart. Sie schaden sich, ruhen sich zu wenig aus, zerstören damit ihre Energiereserven.

Eine Erschöpfung bei diesen Typen ist meist über Jahre entstanden. Entsprechend heftig sind die Symptome, wenn sie einsehen, dass nichts mehr geht.

Dann werden sie oft sehr depressiv, glauben nicht mehr an ihre Genesung, suchen die Einsamkeit und sind Unzufrieden mit allen Verhältnissen. Sie glauben, überall Widerstände zu sehen und fangen die Arbeit dann gar nicht erst an oder unterbrechen kurzerhand, wenn es ihnen nicht schnell genug geht. Manchmal können sie sehr streitsüchtig und kränkend sein, meist jedoch eher melancholisch und mutlos. Dieser Zustand kann bis zur Sehnsucht nach dem Tod gehen. Daher eignet sich dieser Typ nicht für eine Selbstbehandlung. Hier sollte professionelle Hilfe hinzugezogen werden.

Körperlich reagieren sie häufig mit Herzbeschwerden, Atembeschwerden und Knochenschmerzen.

  1. Gruppe: „Kummertyp“

Erschöpfungen dieser Art haben ihren Ursprung im Gemüt. Alter Kummer oder lange seelische Belastungen haben zu einer geistigen Erschöpfung geführt, die oft mit Ängsten oder depressiven Verstimmungen kombiniert sind. Für die Selbstbehandlung eignen sich hier nur leichte Fälle.

  • Natrium muriaticum:

Diese Erschöpfung hat ihren Auslöser in einem lang andauernden Kummer, der nicht überwunden wurde und ständig Energie verbraucht. Der Verlust oder Tod eines geliebten Menschen ist hier besonders erwähnenswert. Denn beim Natrium muriaticum -Typ besteht die Sehnsucht nach Zweisamkeit. Auslöser kann der plötzliche Tod des geliebten Ehepartners, eine Trennung oder auch eine unerfüllte Liebe sein.

Die Patienten wissen um die Notwendigkeit des Loslassens. Doch sie können es nicht, so sehr sie sich auch darum bemühen. Oft können sie auch nicht weinen, haben Stimmungsschwankungen, die in Wut enden und lachen evt. bei unpassenden Situationen.

Sie möchten keinen Trost, das verschlimmert ihre Symptome. Lieber ziehen sie sich in ein Zimmer zurück und suchen Halt in der Vergangenheit, die sie mit aller Macht festzuhalten versuchen oder der Verlust ist so groß, dass sie ihn nicht verarbeiten können. Diesen „Kraftakt“ müssen sie dann durch viel Schlaf ausgleichen. Sie fühlen sich erschöpft und ausgelaugt. Sie werden von der emotionalen und sentimentalen Seite her schwach. Natrium muriaticum bringt wieder Ordnung in ihre Gefühle, lässt sie mutig voranschreiten und die Vergangenheit vergessen.

  • Staphisagria:

Hier haben wir die Ursache nicht in einem Verlust, sondern in einem Mangel an Abgrenzung. Sie können nicht „nein“ sagen. Ihre eigene Individualität leidet zusehends, so dass sie sich selbst immer weniger wahrnehmen können. So übersehen sie, dass sie sich überfordern. Diese Problematik hat ihren Ursprung oft in der Kindheit. Durch autoritäre oder restriktive Eltern, die die Persönlichkeit des Kindes untergraben haben. Wurde das Kind wütend und bockig musste es noch größere Strafen aushalten. So hat es gelernt nachzugeben und die eigenen Wünsche hintenanzustellen. Letztlich bis zur Selbstaufgabe.

Auch Folgen von Rufschädigung oder Beleidigungen und Mobbing können zu Staphisagria-Zuständen führen. Also alle Arten von massiver Abwertung.

Als Reaktion versuchen diese Menschen Seelenschmerzen zu vermeiden, in dem sie ein sehr soziales Verhalten an den Tag legen: sie sind liebenswert, nett, höflich, bescheiden und zuvorkommend. Sehr selten können sie Wut zeigen oder ihrem Ärger Luft machen. Sie vermeiden Konflikte und weichen Menschen aus. Soziale Kontakte werden immer weniger, damit kränkende Situationen nicht mehr erlebt werden müssen.

Staphisagria gleicht einem „Adeligen“, der hohe Ideale hat und bei einem Angriff nicht zurückschlägt, weil er sich nicht auf die gleiche Stufe begeben kann oder will. Sie verkörpern „ritterliche“ Tugenden um jeden Preis.  Kein Wunder also, dass diese Menschen Ruhe und Erholung benötigen. Sie leiden außerdem unter einem schlechten Gedächtnis, sind phlegmatisch, traurig und gleichgültig.

Heilung erreichen diese Personen erst, wenn diese Haltung aufgebrochen wird und sie zu ihren Gefühlen und ihrer Wut stehen und endlich aus ihrem „Turm“ herauskommen.

Nach der Mittelgabe kommen Wutausbrüche häufig vor und die dazugewonnene Energie führt dann zu einer gesunden Abgrenzung und Aufbau von Respekt und Selbstliebe.

  1. Gruppe: „chronischer Überlastungstyp“
  • Acidum phosphoricum

Der typische Student, der seine Nerven durch Prüfungsstress zu sehr belastet hat. Anfangs sind diese Personen eher nervös und in Eile. Diese Phase halten sie aber nicht lange durch und fallen dann in ein Stadium der „nervösen Erschöpfung“, in dem sie versuchen dagegen zu halten. Danach kommt im weiteren Krankheitsverlauf die Schwäche sowohl im geistigen wie im körperlichen Bereich.

Es liegt eine geistige und seelische Erschöpfung vor, der eine große Belastung vorausgegangen ist. Der Patient ist dumpf und apathisch. Völlig schlapp und möchte einfach in Ruhe gelassen werden.  Gleichgültig den Dingen gegenüber, die ihm einmal Freude bereitet haben. Meistens sieht man es den Menschen an, dass sie gelitten haben: sie wirken dünn und ausgezehrt. Sogar depressive Verstimmungen können vorkommen. Alles war zu nervenaufreibend und die Belastungen und Enttäuschungen des Lebens einfach zu viel.

Acidum phosphoricum bringt hier die nötige Erleichterung. Es sorgt für die nötige Schubkraft, um nach einer Niederlage wieder lernen zu können. Auch hebt es die Stimmung und bringt den Lernwillen und Eifer zurück, der für die restliche Ausbildung so nötig ist.

 

  • Kalium phosphoricum

Ebenfalls stark überlastet, benötigt der Kalium phosphoricum Typ vor allem die Einstellung, dass er nicht mehr leisten muss als er kann. Es sind schlanke, nervenschwache Personen. Sie versuchen, alles möglich zu machen und sind dann heillos überfordert. Nervös erschöpft sind sie am Rande der Depression und fühlen sich orientierungslos. Sie wollen ein Ideal und eine Wunschvorstellung verkörpern, die über ihren Möglichkeiten liegen. Dadurch werden sie nervös und rastlos. Das führt zu einem starken Erschöpfungsprozess, der sich sogar am Gesicht ablesen lässt: Betroffene bekommen eingefallene Schläfen und eingefallene Augen, da das Fettgewebe in diesem Bereich abgebaut wird. Auch wirkt die Haut wie mit Asche eingerieben. Ein feiner grauer Schleier legt sich über das Gesicht.

Heilsam ist Ruhe nach dem Essen, Wärme und mäßige Bewegung an der frischen Luft sowie Sonne.

Kalium phosphoricum wirkt wie ein Beruhigungsmittel, das die Nerven aufbaut und gleichzeitig die Konzentration wiederherstellt. Außerdem wirkt es stimmungsaufhellend und aktivierend. Deshalb sollte es nicht am Abend eingenommen werden.

  1. Gruppe: „Verbrauchstyp“ z.B. durch Medikamente, Blutverluste oder nach Krankheiten

Diese Kategorie ist für die Selbstmedikation nur als Unterstützung zu sehen, da hier möglicherweise Krankheiten vorliegen, die in professionelle Hände gehören. Da sie in der Praxis einen hohen Stellenwert besitzen und sehr häufig angezeigt sind, gehören sie allerdings in jede Hausapotheke um gerade für diese Situationen gewappnet zu sein.

  • China:

Das klassische Mittel, wenn es um jegliche Arten von „Säfteverlusten“ geht. Also Flüssigkeitsmangel infolge von reichlichem Schwitzen, Blutverlusten, Eiterungen, Durchfällen, Erbrechen oder Stillen. Damit sind wirklich größere und länger andauernde Krankheitsprozesse gemeint, denn China ist ein Regenerationsmittel für eine ausgeprägte Schwäche.

Die Menschen, die dieses Mittel benötigen sind schlapp, apathisch, gleichgültig und schweigsam. Es ist eher eine körperliche Erschöpfung. Ist der Verlust der Flüssigkeit ausgeglichen, dann ist oft trotzdem noch diese starke Schwäche vorhanden, die trotz Behebung der Ursache hartnäckig bleibt. Das ist ein Fall von China, damit die ursprüngliche Lebensqualität wiederhergestellt werden kann.

Diese Erschöpfung ist nicht nervös, sondern eher gereizt. China-Persönlichkeiten fühlen sich gestört. Sie hassen es, mehrere Dinge gleichzeitig tun zu müssen und dabei ständig unterbrochen zu werden. Besonders ausgeprägt bei Müttern die stillen und mehrere Kinder zu versorgen haben. Sie benötigen Ruhe und China um wieder kraftvoll und entspannt ihren häuslichen Pflichten nachzukommen.

Eine Gabe China sorgt auch dafür, dass die Blutbildung bei einer Anämie angeregt wird.

  • Arsenicum album

Diese Patienten sind sehr speziell: Es vereint sich eine ausgeprägte Unruhe mit einer starken Schwäche. Es ist eines der wenigen Mittel, die sich trotz Schwäche ständig bewegen wollen. Sie liegen nicht ruhig, die „panieren“ sich im Bett wie ein Schnitzel. Von links nach rechts und es passt nie. Diese Menschen wollen immer liegen, weil sie so entkräftet sind.

Sie sind verzweifelt und haben eine unerträgliche, qualvolle Angst. Die Schwäche passt oft nicht zu der Erkrankung. Sie ist unverhältnismäßig. Außerdem kann zur Erschöpfung auch Schwindel kommen. Weiter können brennende Schmerzen auftreten, denn Arsenicum album Zustände sind oft Erkrankungen, bei denen Gewebe durch zerfressende Sekrete angegriffen wird. Besserung ist hier vor allem Wärme.

Im Gesicht sieht dieser Mensch sehr blass und gelb aus. Er hat eingefallene Wangen und der Blick ist ängstlich.

  • Carbo vegetabilis:

Das Mittel, das von keinem anderen übertroffen wird, wenn es um Schwächezustände geht. Hier ist die Lebenskraft fast erloschen. Alles ist kalt und der Stoffwechsel sehr langsam. Die Sauerstoffversorgung ist gering, der Patient liegt teilnahmslos und hoffnungslos da. Er möchte frische Luft und leidet stark unter dem Kräfteverfall. Diese Zustände sind oft von einer größeren Grunderkrankung und einem längeren Leidensweg hervorgerufen worden, die einer professionellen Behandlung bedürfen. Zur Unterstützung können wir allerdings an Carbo vegetabilis denken, denn es hilft, die Begleiterscheinungen wie starke Kopfschmerzen, Verdauungsbeschwerden und Kältegefühle zu lindern.

 

 

 

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