Drei-Monats-Koliken bei Säuglingen
Leiden Babys immer wieder unter schmerzhaften Bauchkrämpfen, sind viele Eltern oft hilflos und verzweifelt. Meist lassen sich die Kleinen kaum beruhigen und schreien lautstark und bringen Eltern an den Rand der Verzweiflung. Durch eine Untersuchung muss abgeklärt werden, ob eine organische Erkrankung vorliegt. Doch Säuglinge mit Drei-Monats-Koliken sind ohne erkennbare Ursache Schreibabys. Meist beginnen die Beschwerden, wenn der Säugling mehrere Wochen alt ist und können bis zu 3 Monate anhalten. Dabei können die Schreiattacken über mehrere Stunden am Tag und mehrere Tage in der Woche auftreten.
Bisher sind die genauen Ursachen unbekannt, doch gibt es Möglichkeiten, die über diese schwierige Zeit hinweghelfen können. Meist benötigen sowohl die Kinder als auch die Eltern Hilfe.
Das betroffene Baby…
…könnte ein Ungleichgewicht der Darmflora haben, was zu einer Fehlbesiedelung und damit zu einer unzureichenden Verdauung führen kann. Dadurch bilden sich Fäulnisgase, die für den Säugling sehr schmerzhaft sein können. Durch die Gabe von gesunden Lactobacillen (z.B. in BiGaia Tropfen) stellt sich ein gesundes Gleichgewicht ein und die Blähungen gehen zurück. Diese Tropfen sind auch im Rahmen einen allergenarmen Ernährung möglich.
…könnte Probleme mit der Nahrungsaufnahme haben. Die Beschwerden beginnen häufig mit Erbrechen in kleinen Mengen, später immer häufiger, so dass die Nahrung kaum noch im Magen bleibt. Kurz nach dem Erbrechen bekommen die Kleinen wieder Hunger und alles beginnt von Neuem, was nicht nur das Baby verzweifeln lässt.
Hier könnte das homöopathische Mittel Aethusa D6 Glo. (tgl. 3×5 Stück) eine Hilfe sein.
…schluckt Luft beim Trinken, was als deutliches Glucksen zu hören ist. Hier ist das Erbrechen eher schlaff und läuft in meist kleinen Mengen aus den Mundwinkeln.
Probieren sie Cuprum metallicum D 30 Glo. (1×5 Globuli mit evtl. Wiederholung, falls nötig)
…könnte eine Milchunverträglichkeit haben und durch die Abwehrreaktion einen „Trommelbauch“ bekommen. Dadurch bekommen die Säuglinge einen sehr festen, trockenen Stuhl oder Durchfall. Begleitet werden die Beschwerden von heftigen Blähungen, die von Koliken begleitet sind.
Erfahrungsgemäß hilft bei gestillten Babys eher Magnesium chloratum D4 Glo. (3×5 tgl.) und bei
Flaschenkindern eher Magnesium carbonicum D4 Glo. (3×5 tlg.). Lassen sie sich in diesem Fall unbedingt über eine angemessene Ernährung beraten.
…hat eine unrhythmische Eigenbewegung des Darms, was zu Verdauungsstörungen und Reizungen der Darmwand führen kann. Meist ist nicht nur der Verdauungstrakt gereizt, sondern auch das ganze Kind. Es ist vor allem nachts wütend, verzweifelt und nur durch Herumtragen zu beruhigen. Es hat rote Wangen und einen heißen Kopfschweiß in den Haaren. Die Reizbarkeit dieser Kinder ist nicht zu übersehen und treibt die Eltern fast zur Verzweiflung.
In diesem Fall geben sie Chamomilla C 30 Glo. ( 1-3x tgl. 2 ) und heben sich den Rest der Arznei für die Zahnungsbeschwerden auf, bei denen sie ebenfalls von großen Nutzen sein können.
Die betroffenen Eltern…
…nehmen bei Beschwerden durch häufige Nachtwachen
Cocculus C 30 (tgl. 2 Stück) bis die Mattigkeit und Abgeschlagenheit nachlässt. Meist fühlen sich die Betroffenen fast unfähig zu denken und sind sehr verlangsamt und träge. Sie sind durch die Sorgen um das Baby sowohl geistig und körperlich erschöpft, haben häufig Kopfschmerzen und Übelkeit.
…brauchen bei nervöser Reizbarkeit und extrem gereizten Nerven
China C 30 (tgl. 2 Stück), um sich von den schlimmen Schreiattacken ihres Säuglings zu erholen und neue Kraft zu tanken
…weinerliche und wechselhafte Mütter und Väter sprechen gut auf
Pulsatilla C 30 (tgl. 2 Stück) an. Sie fühlen sich hilflos und leiden sehr mit ihrem Kind. Sie erholen sich in frischer, kühler Luft und durch den Zuspruch und die Hilfe von Familienmitgliedern oder Freunden.
Erkrankungen bei Säuglingen stellen Eltern vor besondere Herausforderungen. Holen sie sich frühzeitig Hilfe, das gibt ihnen die Sicherheit und Ruhe, die für ein gutes Eltern-Kind-Verhältnis wichtig sind. So vermeiden sie, dass die Situation sowohl sie, als auch ihr Kind überfordert.
Quellen:
Homöopathische Arzneimittelbilder (M.L. Tyler)
Hausapotheke für den homöopathischen Patienten (Dr. med. N. Enders)
Praxisleitfaden Homöopathie ( M.L. Tyler)