Gesunder und erholsamer Schlaf für Kinder

Viele Kinder leiden unter Schlafproblemen. Oft halten sich diese Beschwerden über Wochen oder sogar Monate.  Die Ursachen sind vielfältig: von Wachstumsschmerzen über Reizüberflutung bis hin zu Ängsten. Durch liebevolle Zuwendung, einen geregelten Tagesablauf und eine gesunde Lebensweise können wir dem kindlichen Organismus helfen, wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
Die Homöopathie ist eine Therapiemethode, die dem Körper hilft in den ureigenen Rhythmus zu kommen. Wie eine Art „Taktgeber“, damit sich der Mensch an dieser Vorgabe neu ausrichten kann. Wenn Eltern mit ihren Kindern in die Praxis kommen, um wieder zu einem gesunden Schlaf zu finden, dann analysieren wir zusammen sowohl die nächtlichen Beschwerden, als auch den üblichen Tagesablauf. Die naturheilkundlichen Mittel sind dabei eine Hilfe, um den Rhythmus wiederherzustellen.
Eine häufige Ursache bei Kindern ist ein überreiztes Nervensystem durch zu viele neue Eindrücke und unverarbeitete Erlebnisse. Dadurch werden Botenstoffe ausgesendet, die den Körper leistungsfähig machen und wachhalten. Als Gegenmaßnahme eignen sich Tätigkeiten, die das Nervensystem beruhigen, wie z.B. Vorlesen, Lesen, Massagen oder Entspannungsübungen. Grundsätzlich sollten diese Tätigkeiten in der Tagesroutine der Kinder fest eingeplant werden (am besten am frühen Abend). Auch verschiedene Sportarten begünstigen den Abbau von Stresshormonen, sollten aber nicht am späten Nachmittag stattfinden, damit der Körper bis zum Abend zur Ruhe kommen kann.Auch Lebensmittel können Schlafprobleme verursachen: So sind sehr zuckerhaltige oder coffeinhaltige Speisen und Getränke sowie sehr fetthaltige Nahrung kontraproduktiv. Besser ist eine leichte und gesunde Kost am Abend.Grundsätzlich neigen Kinder mit einer gesunden Lebensweise weniger unter Schlafproblemen.
Meist sind es viele kleine Details im Alltag, die in der Summe den Schlaf beeinflussen, z.B. hektisches TV-Programm, Zeitdruck, ungesunde Ernährung, stark wechselnde Tagesabläufe, häufig wechselnde Bezugspersonen ect..Dagegen unterstützen alle Erlebnisse, die dem Kind Sicherheit und Geborgenheit vermitteln einen guten, entspannten Schlaf. Das Nervensystem der Kleinen ist sehr empfindsam und die Nähe und Liebe der Eltern ein wesentlicher Bestandteil zu einer ruhigen Nacht. Viele Kinder benötigen in schwierigen, unsicheren Zeiten die körperliche Nähe ihrer Eltern und können erst dann in einen tiefen Schlaf finden. Keine Sorge- sie verwöhnen ihre Kinder nicht, sondern Unterstützen sie in ihrer Entwicklung. Dadurch verkürzen sich die anstrengenden Nachtwachen erheblich!Bei größeren Veränderungen im Leben wie Umzüge, Trennungen, Schulwechsel oder Prüfungsstress helfen ggf. unterstützende Präparate in die innere Ruhe und Entspannung zu kommen. Diese sollten von einem Arzt/Heilpraktiker an die jeweilige Person angepasst werden und dienen einer Unterstützung für die Umstellung. Keinesfalls als Ersatz für eine gesunde Lebensweise; und niemals als Ersatz für Zuwendung und Geborgenheit.

Anregende bzw. beruhigende Einflüsse auf das Nervensystem:

Aktiviert Entspannt
Lärm/Wechselnde Tagesrhythmen

Chaos

Angst/Risiko

Videospiele / Fernsehen/

Ablenkung/ „Multitasking“

Künstliches Licht/ künstliche Materialien

Fast Food

Kälte

Leistungsdruck

Stille/ besänftigende und entspannende KlängeTagesroutine

Ordnung/ Kontrolle

Vertrauen/ Verstehen/ Sicherheit

Kreativ sein/ freies Spiel/ Sport

Hingabe/ Konzentration

Tageslicht / Kerzenlicht/ natürliche Materialien

ausgewogene, frische Lebensmittel

Wärme

Geduld

 

Achten sie im Alltag auf diese verschiedenen Faktoren und die unterschiedlichen Einflüsse auf ihr Kind. Versuchen Sie ein gesundes Gleichgewicht herzustellen, indem sie dem Nervensystem Erholungsmöglichkeiten bieten. Sensibilisieren sie auch alle Personen, die das Kind betreuen. Gehen sie mit gutem Beispiel voran und schalten sie zu gewissen Zeiten bewusst das Handy, den Fernseher oder Laptop aus. Bieten sie genügend Alternativen in Form von interessanten Büchern, neuen kreativen Anregungen und Abenteuern in der Natur.

Es gibt Kinder und Jugendliche, die sich der Umstellung auf entspannende Tätigkeiten widersetzen. In diesen Fällen gibt es zwei wichtige Eigenschaften, die ihnen und ihrem Kind helfen: Ausdauer und Unnachgiebigkeit. Ganz egal, wie ihr Kind versucht sie von ihrem Kurs abzubringen, halten sie durch und bleiben sie dran. Wenn sie genug Ersatzmöglichkeiten anbieten, wird ihr Kind früher oder später eine Alternative annehmen. Bleiben sie möglichst ruhig und entspannt. Lassen sie sich auf keine Diskussionen oder Verhandlungen ein. Diese rauben ihnen nur Kraft und Zeit.

Je mehr sie darauf vertrauen und unbeirrt den neuen Rhythmus in ihrer Familie mit ihrem Kind/ ihren Kindern festlegen, desto schneller werden sie ihnen folgen.

Planen sie die Ruhezeiten fest in ihren Wochenplan und achten sie darauf, sich die Auszeit bewusst einzuteilen. Rechnen sie bei jedem Termin Verzögerungen im Voraus mit ein, fahren sie möglichst 5-10 Minuten früher los und legen sie sich am Abend alles Wichtige für den nächsten Tag zurecht.

Lassen sie ihre Kinder altersgerecht mit entscheiden, wie der Tag geplant werden soll. Geben sie ihnen die Möglichkeit, selbst ihr Leben zu gestalten. So lernt ihr Kind mit der Zeit bewusst umzugehen.

 Homöopathische Mittel zur Förderung eines gesunden Schlafrhythmus:

  • Einschlafprobleme:

Nach Ärger und Streit geht es diesen Kindern schlecht und sie finden keine Ruhe. Wenn sie einschlafen stoßen sie alles weg und rufen oft nach der Mutter. Viele haben auch nach dem Einschlafen schreckliche Träume. Staphisagria D30 einmalig 5 Globuli lutschen bringt das Nervensystem wieder zur Ruhe.

Pulsatilla D30 (5 Stck. vor dem Schlafengehen) hilft bei Kindern, die nicht zu Bett gehen wollen. Sie sind hellwach am Abend und ruhelos in den ersten Nachtstunden, morgens schlafen sie besonders tief und fest.

Coffea D12 (5 Stck. vor dem Schlafengehen, evt. alle 5-10 Min. wiederholen) ist für besonders überreizte und nervöse Kinder. Ihr Nervensystem wurde durch zu viele Eindrücke oder durch übermäßigen Konsum von Zucker oder Coffein angeregt. Außergewöhnlich lebhaft und nervös-erschöpft finden sie keine ruhige Minute. Ebenso können besonders gute oder schlechte Nachrichten oder Erlebnisse die Ursache sein; auch in den ersten Urlaubstagen, wenn die Kinder viele neue Eindrücke zu verarbeiten haben unterstützt dieses Mittel die innere Ruhe.

 Für Kinder die tagsüber brav sind, aber nachts schreien und ruhelos sind: Jalapa D 12 morgens und abends 5 Globuli lutschen für ca. 1-2 Wochen. Dieses Mittel wirkt auch sehr gut bei Säuglingen, die nachts aktiv sind und den Tag verschlafen.

Genau umgekehrt ist es bei Kindern, die tagsüber quengelig und unruhig sind und nachts gut gelaunt. Sie machen spielend und munter die Nacht zum Tag. Sie lachen und denken nicht daran, wieder einzuschlafen. Hier unterstützt Cypripedium D6 3×5 Stück

Schläfrige Kinder, die aber nicht schlafen können und bei Kindern, die sich mit allen Mitteln gegen das Zubettgehen wehren und ärgerlich den Kopf gegen die Wand oder das Bett schlagen könnte Chamomilla D30  (1×5 Stück lutschen) dem Kind die nötige Ausgeglichenheit zurück geben. Auch bei Säuglingen ratsam, die nur auf dem Arm einschlafen können.

Angst vor dem Alleinsein und vor der Dunkelheit, rege Phantasie und ein mitfühlendes Wesen haben Kinder, die abends lange nicht einschlafen können und Phosphorus D 12 brauchen. Am Besten 2×5 Stück bis zur Besserung der Beschwerden.

  • Schlechte Träume:

Nach Alpträumen und Erwachen mit Ängsten hilft Aconitum D30. Einmalig 5 Globuli lutschen beruhigt und fördert einen tiefen Schlaf

Erwacht das Kind schreiend aus dem Schlaf und hat große Angst vor der Dunkelheit, flüchtet aus dem Bett und klammert sich an seine Eltern dann probieren sie Stramonium D30 ( 3 Tage lang je 5 Stück abends lutschen. Es ist das häufigste Mittel bei wiederkehrenden Alpträumen.

3.) Wachstumsschmerzen

Besonders in der Nacht leiden die Kinder unter ziehenden Schmerzen in den Beinen und/oder Armen. Calcium phosphoricum D12 (3xtgl. 5 Stck.) leistet hier gute Dienste.

Sollten die Beschwerden trotz dieser Empfehlungen unklar sein und anhalten oder sich verschlimmern ist es notwendig, ihren Arzt bzw. Heilpraktiker um Rat zu fragen.

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