Selen- essentielles Spurenelement mit vielfältigen Wirkungen

Das Element Selen wurde von ca. 200 Jahren entdeckt. Viele Jahre lang galt die Substanz als giftig. Doch die Wissenschaft hat seitdem aufschlussreiche neue Erkenntnisse über die Wirkungen von Selen in unserem Organismus gewonnen. Wie kein anderes Spurenelement steht es im Fokus der Wissenschaft.

Grundsätzlich sollte bei der Gabe von Selen beachtet werden, dass bei längeren oder höheren Dosierungen Kontrollen der Selenspiegel im Blut erfolgen müssen. Vor allem bei chronischen Erkrankungen, die eine besondere Aufmerksamkeit benötigen, sollten in regelmäßigen Abständen Laborwerte der Therapie mit Spurenelementen vorausgehen, um den Bedarf optimal individuell anzupassen.

Aktuelle Erhebungen zeigen, dass die Böden in weiten Teilen Europas sehr arm an Selen sind. Besonders in Deutschland, Dänemark, Schottland, Finnland und Teilen der Balkanländer liegt der Selenwert niedriger als der Durchschnitt von ca. 0,4mg/kg. Viele Landwirte kaufen Selen teuer zu, um ihre Böden zu verbessern. Doch Durchschnittlich enthalten 100kg Weizen aus Deutschland 2mg Selen. 100kg Weizen aus den USA enthält im Vergleich 100mg Selen (Faktor 50!).

Nahrungsquellen für Selen sind vor allem tierische Proteine in Form selenhaltiger Aminosäuren, wie sie in Fleisch, Eiern, Fisch und Milchprodukten vorkommen. Getreideprodukte decken den Tagesbedarf zu 26%. Obst und Gemüse ist zwar selenhaltig, deckt aber den Tagesbedarf nur zu etwa 7%. Trinkwasser enthält sehr geringe Mengen Selen.

Der Mangel an Selen sorgt für eine gesenkte GPX-Aktivität (GPX=Glutathion-Peroxidasen), was zu erhöhten Zellschäden (Biomoleküle, Zellbestandteile und Zellen) führt. Das bedeutet, dass das Risiko für Krankheiten, die durch diese Veränderungen entstehen, erhöht ist.

Folgende Erkrankungen stehen im Zusammenhang mit oxidativem Stress:

  • Krebs
  • Schilddrüsenerkrankungen
  • Arteriosklerose (Gefäßverkalkung)
  • Kardiomyopathie (Herzmuskelerkrankung)
  • Infektanfälligkeit
  • Rheumatismus
  • Asthma und Allergien
  • Morbus Crohn, Collitis ulcerosa (entzündliche Darmerkrankungen)
  • Unfruchtbarkeit
  • Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung)
  • Sepsis (Blutvergiftung)
  • Multiple Sklerose (Autoimmunerkrankung)
  • Morbus Alzheimer

Außerdem haben Personen mit diesen Erkrankungen/veränderte Lebensweise häufig erniedrigte Selenspiegel:

  • Darmpolypen
  • Chronischen Mandelentzündungen
  • Infektionskrankheiten
  • Schwangere (insbesondere mit wiederkehrenden Fehlgeburten, Gestationsdiabetes, Präeklampsie)
  • Diabetes
  • Chronische Niereninsuffizienz/Dialyse
  • Neurodermitis
  • Nahrungsmittelallergie
  • Adipositas
  • Chronische Lebererkrankungen
  • Fehl-/ Mangelernährung
  • Mucoviszidose
  • Down-Syndrom
  • Schwere Verbrennungen
  • Neurologische Erkrankungen (z.B. bei Epilepsie)
  • Fieberkrämpfen
  • Psychische Störungen wie Schizophrenie/ bipolare Störungen/depressive Verstimmungen/ Anorexia nervosa
  • Einnahme bestimmter Medikamente (z.B. Kontrazeptiva, Antiepileptika)
  • Raucher
  • Alkoholiker
  • Operationen
  • Kreisrunder Haarausfall
  • Veganer

Bei eben diesen Risikogruppen spielt Selen eine wichtige Rolle und die Effekte, die dadurch ausgelöst werden haben eine direkte Auswirkung auf den Verlauf der Erkrankung.

Daher ist es wichtig den Selenspiegel regelmäßig zu überprüfen.  Besonders ratsam ist eine ausreichende Selenzufuhr bei Krebspatienten, Operationen, Schwangeren und Veganern. Auch in der Intensivmedizin wird Selen in hohen Dosen eingesetzt, um die Heilung zu unterstützen. Diese kurzzeitigen hohen Dosierungen werden auf jeden Patienten individuell angepasst und sollten von einem Arzt kontrolliert werden.

Quelle:

Selen Manual 5.Auflage

 

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